Mit zwei Buells nach Griechenland

Tag 1: Über Niederschlag und Regensburg nach Heimlichleiden

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SO: Berlin-Altötting = 740km

Trotz der vielen Ouzos um 9:30 auf die Emzwos gehüpft und losgebollert. Nach 100km waren plötzlich massenhaft Motorräder im Nieselregen unterwegs. Ziemlich ungewohnt, denn wenn nicht gerade Wahnsinnswetter herrscht, fährt man recht einsam durch Brandenburg. In Großenhain waren alle Straßen rappeldicke voll mit Motorrädern. Aha! Heute ist hier ein SuMo-WM-Lauf auf dem alten Russenairport!

Buell im Niederschlag

Nach der Elbüberquerung fing es richtig an zu regnen, deshalb fiel das übliche Eis am Marktplatz in Meißen aus, wir wuselten durch Riesengruppen Japaner, die vor der Porzellanmanufaktur aus den Bussen quollen, dann ging es quer durchs Erzgebirge über Nebenstraßen bis Annaberg und im Ort Niederschlag an der tschechischen Grenze hörte der Regen auf, wenn auch nur kurz. In über 1000m Höhe wurde es dazu auch noch saukalt. Bis Karlovy Vari (auch als Karlsbad bekannt) gab es teilweise recht schnelle und leere Landstraßen. Auffallend häufig fuhren da extratiefe, extrabreiträdrige und breitlenkrige Harleys in Form beweglicher Barrikaden durch die Gegend - wahrscheinlich wieder so'n Treffen.

Nun schüttete es wieder und die Straßen wurden übel glibschig. Liegt wohl an den stockharten 205ern. Aber lieber etwas weniger Kurvenperformance als nach 3000km wieder einen Tag mit der Suche nach einem Reifenhändler verbringen. Dann nach Tirschenreuth abgedriftet, im Zickzack auf kleinen Straßen links und rechts der Autobahn und an der Naab entlang, über Donau und Isar. Als immer mehr Schilder Richtung Regensburg auftauchten, war der Regen weg.

Buell leidet heimlich

Die schönsten Straßen begannen ab Dingolfing, ab Heimlichleiden die allerschönsten: In rötlicher Abendstimmung auf dampfenden Straßen und durch tief dunkle Waldabschnitte, durch Kleinstädte mit bunten Kulissenfassaden - alles viel zu aufgeräumt. Bei Altötting robbte die Abenddämmerung heran und rechts der Straße blinzelten uns bunte Lämpchen der Biergartenillumination an. Aha - ein gemütliches bayerisches Gasthaus mit Riesenfederbetten, deftiger Küche mit leckeren Pilzgerichten und bubbligem Weißbier. OK, wahrscheinlich ist man auch katholisch, wählt CSU und ist gegen Abtreibung und gegen die Abschaffung der Flugbenzinsteuer. Im Urlaub sehen wir das als Lokalkolorit.



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